Reduktion und Klärung- das Vertrauen in den Bestand
Im Außenbereich der Vorburg suchen wir nach Klärung und Beruhigung der Situation. Die wesentlichen Wegebeziehungen werden verdeutlicht, besondere Orte durch Ausdehnung von Belagsflächen betont, dienende Erschließungen mit ihren Pflasterbändern und breiten Rasenfugen visuell abgestuft und auf das funktional notwendige Maß beschränkt.
Die Topographie und bestehende historische Mauern werden im Wesentlichen belassen, Höhenunterschiede durch steile exakte Rasenböschungen gefasst- Verunklarungen der historischen Strukturen werden so aufgehoben bzw. vermieden.
Diesem Ansatz folgend bleibt auch das Materialkonzept dem Bestand verpflichtet: bestehende Natursteinbeläge werden aufgenommen und wiederverwendet. Die Barrierefreiheit wird durch oberseitiges Sägen und Flammen bzw. Stocken des vorhandenen Materials hergestellt; bruchrauhe und gesägte Beläge bilden eine gestalterische Einheit.
Die notwendige Zonierung von frei zugänglichem und Bezahlbereich ergibt sich ebenfalls beinahe selbstverständlich durch die Bespielung vorhandener Zäsuren:
Von Osten kommend empfängt den Besucher ein kleiner Vorplatz der eindeutig zum neuen Besucherzentrum leitet. Dieses bildet auch den Verteiler zwischen frei zugänglichem und Bezahlbereich. Über eine behindertengerechte Rampe – eingefügt zwischen Neubau und bestehender historischer Gebäudewand führt der Rundgang auf ein oberes Plateau mit Wegebeziehungen zum Dicken Wilhelm und Richtung Kernburg. Der Weg begleitet die Burgmauer und überwindet die Zwingermauer bewusst am Berührpunkt von Zwinger- und Burgmauer- hier öffnet sich die Perspektive zu einem weiten Blick in die Landschaft. Die Belagsfläche leitet selbstverständlich zum Durchgang im Verwaltungsgebäude durch den man den Hof der Kernburg erreicht.